Svenja Stadler sah und sieht sich aktuell mit vielen Nachfragen zur sich anbahnenden Beteiligung des chinesischen Logistikunternehmens Cosco Shipping am Containerterminal Tollerort im Hamburger Hafen konfrontiert.
Stadler erklärt dazu: „Diese 35-prozentige Beteiligung sollte im Vorwege sehr genau geprüft werden, um etwaige Abhängigkeiten von China auszuschließen. Wir arbeiten aktuell an der Unabhängigkeit von Russland und sollten uns daher ganz genau darüber im Klaren sein, in welche Abhängigkeit wir uns mit diesem Geschäft in Hamburg begeben würden.

Die Hafeninfrastruktur muss jedenfalls als Teil der kritischen Infrastruktur in öffentlicher Hand bleiben. Das wäre bei einer möglichen Minderheitsbeteiligung von Cosco an Tollerort der Fall, denn der Betreiber erwirbt die Terminalflächen nicht, sondern mietet sie von Hamburg an. Schließlich ist sicherzustellen, dass die IT-Infrastruktur samt Daten vor chinesischem Zugriff gesichert ist und dass das Terminal für andere Kunden zugänglich bleibt.

Darüber hinaus darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Hamburg in wirtschaftlicher Konkurrenz zu Häfen wie Rotterdam und Antwerpen steht und Standortnachteilen vorbeugen will. Cosco ist eine der weltgrößten Containerschiff-Reedereien mit Beteiligungen an Häfen weltweit. Am Hafen von Piräus hält Cosco seit 2016 die Mehrheiten.

Ob die Beteiligung im Hamburger Hafen in wirtschafts- und sicherheitspolitischer Hinsicht tragbar oder doch eher ein Abhängigkeitsdeal wäre, muss jetzt schnell geklärt werden.“