In der Antwort der Deutschen Post AG auf einen Offenen Brief von Svenja Stadler an Post-Vorstandschef Dr. Frank Appel erkennt die Abgeordnete lediglich ein halbherziges Eingeständnis der zunehmenden Versäumnisse und Verzögerungen im Zustellservice des Unternehmens. "Die Hinweise auf einen hohen Krankenstand, Witterung und Feiertage halte ich für fadenscheinig", so Stadler, "denn die Unzufriedenheit der Kunden mit dem Service der Post besteht nicht akut, sondern dauerhaft und wiederkehrend."

Aufgrund der vielen negativen Presseartikel über die Arbeit der Post, in denen Betroffene von enorm verzögerten, gar auf dem Postwege verschwundenen oder am falschen Ort zugestellten Lieferungen berichteten, sah sich die Bundestagsabgeordnete veranlasst, den Post-Vorstandschef per offenem Brief zu kontaktieren.

Dass Dr. Appel es nicht für nötig hielt, persönlich zu antworten, sei mindestens schade und erzeuge den Anschein, dass die Post das Beschwerdeaufkommen ihrer Kunden nicht sonderlich ernst nehme, meint Stadler. Hauptsache sei wohl, wie im Schreiben ausdrücklich erwähnt, dass die TÜV-zertifizierte Brieflaufzeitenstudie dem Unternehmen ein hohes Qualitätsniveau bestätigt. „Immerhin enthält die Antwort aber auch die Zusage, am Zustellservice Optimierungen vorzunehmen“, konstatiert Stadler. „Ob sich dahingehend in nächster Zeit etwas tut, darauf sollte man ein Auge haben und gegebenenfalls wieder vorstellig werden.“