Auf Einladung des Kirchenkreises Hamburg-Ost sprach Svenja Stadler in der Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg zur asylrechtlichen Situation von Roma in Deutschland.

Aktueller Hintergrund: Der Kirchenkreis beherbergt seit Monaten im Kirchenasyl Roma, denen allerdings die Abschiebung droht, weil sie aus sogenannten sicheren Herkunftsstaaten wie Serbien, Mazedonien, Bosnien und Montenegro kommen. Das Problem: Trotz dieses Status werden Roma dort diskriminiert und drangsaliert. Ein Schutz der nach Deutschland geflüchteten Roma müsse daher solange gewährt sein, bis die Roma in ihren Heimatländern als Bürgerinnen und Bürger mit gleichen Rechten anerkannt sind und dies durch staatliches Handeln garantiert sei, heißt es in einer Erklärung des Kirchenkreisrates.

„Warum Menschen Asyl verwehrt wird, die in ihrer Heimat diskriminiert und verfolgt werden, die täglich Repressalien, Benachteiligungen, Bedrohungen und physischer Gewalt ausgesetzt sind, erscheint mir zutiefst unzivilisiert“, sagte Svenja Stadler im Rahmen des Informationsabends in der Hamburger Kirche. „Die gesetzlich verordnete Unfähigkeit zum differenzierten Blick lässt die freiheitlich-demokratische Ordnung mit dem Ausrufezeichen hinter dem Wort ‚Menschenrechte!‘, in der sich Europa so gerne wähnt, augenblicklich in einem trüben Licht erscheinen.“

Weitere Teilnehmer in St. Katharinen und damit Unterstützer des Aufrufs des Kirchenkreises zur Solidarität mit den Roma waren Diakonie-Präsident Ulrich Lilie, die Menschenrechtsaktivistin Tijana Joksic sowie Bernd Mesovic von Pro Asyl. Pröpstin und Gastgeberin Isa Lübbers hofft auf eine entsprechende Signalwirkung der gut besuchten Veranstaltung.